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Die Welt in Ordnung bringen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Welt in Ordnung bringen - Eine weise Geschichte und vier entlastende Fragen für Eltern und Kinder

 

Eines Tages kam ein kleines Mädchen zu ihrem Vater und wollte mit ihm spielen. Wie so oft aber hatte dieser keine Zeit für sie, und da er viel Wichtigeres zu tun hatte, hatte er auch keine wirkliche Lust zum Spiel. Also überlegte er, womit er das Mädchen wohl beschäftigen könne, um  sich Ruhe zu verschaffen. Er fand in einer Zeitschrift eine große und sehr detailreiche Abbildung der Erde. Dieses Bild riss er kurzerhand aus der Zeitschrift  und zerschnipselte es in viele kleine Teile. Mit diesem komplizierten Puzzle sollte sie eine ganze Weile beschäftigt sein.

 

Das Mädchen zog sich zufrieden in eine Ecke zurück und begann voller Hingabe zu puzzeln. Doch bereits nach wenigen Minuten kam sie freudig zum Vater gelaufen und zeigte ihm stolz das fertig zusammengesetzte Bild. Der Vater traute seinen Augen nicht und fragte sein Töchterchen ungläubig, wie sie das geschafft habe. Und seine verblüfften Ohren hörten das Kind fröhlich sagen: „Ach, das war ganz einfach. Auf der Rückseite war ein Mensch abgebildet. Den habe ich richtig zusammengesetzt. Und als der Mensch in Ordnung war, war es auch die Welt.“

 

(entnommen aus „Storytelling - Konflikte lösen mit Herz und Verstand“ von Hanna Milling)

 

 

Was für eine kleine weise Geschichte…

 

Genau richtig für die Vorweihnachtszeit, in der ja noch so viel zu erledigen und zu schaffen ist. Wie oft schieben wir unser fragendes Kind mit schlechtem Gewissen beiseite mit dem Hinweis, erst müsse noch das und das fertig gemacht werden? Und danach - danach machen wir noch was zusammen. Klar. Doch meistens kommt dann ein Anruf, der Wäscheberg, die zerbrochene Tasse mit überschwemmtem Tisch samt Fußboden oder sonst etwas dazwischen. Am besten alles gleichzeitig... Hand aufs Herz: Auch in meinem Alltag passiert das - viel zu oft. Und wirklich gut fühle ich mich damit nicht. Doch immerhin ist das der erste Schritt zur Veränderung: Mir bewusst werden, dass ich mich in einer Situation oder einem Verhaltensmuster nicht wohl fühle, zeigt dass etwas nicht stimmt. Indem wir hier ansetzen und uns fragen: „Wie fühle ich mich gerade? Wie fühlt sich mein Kind? Wollen wir uns so fühlen? Was können wir genau jetzt tun, damit es uns beiden besser geht?“, lässt sich oft schon ein Ausweg finden.

 

Meist reicht es schon, Kinder je nach Alter in die gerade anstehende Aufgabe mit einzubinden. Kinder wollen helfen, groß sein, dazu gehören und einfach gesehen werden. Und sie wollen lachen. Wir haben deshalb zum Beispiel das „Spaßaufräumen“  und das „Überraschungsanziehen“ für uns erfunden. Da darf Familie auch gerne kreativ werden. ;) Was ebenfalls häufig hilft, ist Musik. Mit der Lieblingsmusik hebt sich die Stimmung und es läuft gleich viel leichter. Und manchmal - ja manchmal sollte man einfach alles stehen und liegen lassen und mit seinem Kind einfach nur spielen, kuscheln und die Freude spüren. 

 

Fazit: Lasst uns immer wieder diese Fragen stellen

 

Wie fühle ich mich gerade?

Wie fühlt sich mein Kind (mein Gegenüber)?

Wollen wir uns so fühlen?

Was können wir genau jetzt tun, damit es uns beiden besser geht?

 

Probiert es einfach mal aus...

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